NSG Grünzer Berge

In diesem Gebiet setzen wir uns für den Schutz von Fledermäusen ein: Ehemalige Munitionsbunker, die den Tieren als Winterquartier dienen, wurden gesichert. Nur Fledermausschützer gelangen zur Kontrolle hinein.

Die Grünzer Berge befinden sich am Osthang des Randowtals südlich der Bundesautobahn A11, westlich der Gemeinde Grünz. Das Naturschutzgebiet liegt in Höhen von 15 bis 50 m NN und gehört gemeinsam mit den etwas südlicher gelegenen Schwarzen Bergen zur Landschaftseinheit „Randowtal“.

Das Schutzgebiet nimmt den etwa 30 m hohen Hang der Grünzer Berge zum Randowtal ein, der durch Randzertalung stark gegliedert ist. Ursache für die Hanghöhe und die Verengung des Randowtales in diesem Bereich auf etwa 1 km Breite ist der Durchbruch der Schmelzwässer der Randow durch die Randlage des Mecklenburger Vorstoßes und der vorgelagerten Höhen zwischen Schmölln und Grünz. Im Hangbereich sind die Obere und Untere Grundmoräne des Pommerschen Stadiums der Weichsel-Eiszeit sowie zwischengelagerte Sande, die besonders leicht der Abtragung unterliegen, anzutreffen.

Seit der Trichterbecherkultur (vor ca. 6.000 Jahren) ist die Viehhaltung im Randowtal nachweisbar. Durch die langanhaltende Beweidung, insbesondere durch Schafe, Ziegen und Pferde, entstanden basiphile Trockenrasen, die bis ins 20. Jahrhundert erhalten blieben. Ein Rückgang der Trockenrasenflächen begann, als sich in den letzten Jahrzehnten die land- und forstwirtschaftliche Nutzung veränderte. Während in den 1960er und 1970er Jahren noch größere Schafherden die Talrandhänge beweideten, wurden später die Herden verkleinert bzw. aufgelöst. Die nicht genutzten Flächen wurden umgebrochen oder aufgeforstet. Um 1990 wurde die Schafhutung im Gebiet völlig aufgegeben. Im Rahmen einer Naturschutzmaßnahme wurde das Gebiet später umfassend entbuscht und für eine dauerhafte Pflegenutzung vorbereitet. Derzeitig wird das Gebiet mit Schafen beweidet.

In den subkontinentalen Trocken- und Halbtrockenrasenflächen, findet man unter anderem die sibirische Glockenblume, Bergklee, Gemeinen Thymian und Zittergras vor. Auch das Helm-Knabenkraut ist hier anzutreffen. Mittlerweile sind Gehölze wie Weißdorn-Arten und die Gemeine Esche eingewandert und haben sich etabliert. Die Zauneidechse fühlt sich in den lückigen Trocken- und Halbtrockenrasenflächen zwischen den „Pioniergehölzen“ sehr wohl. Sperbergrasmücke, Neuntöter, Raubwürger, Braunkelchen, Sprosser und Turteltauben nutzen die Flächen als Brutgebiet. Großschmetterlinge, wie der Kaisermantel, der Admiral, das Esparsetten Widderchen und der Distelfalter bevorzugen trockenwarme Standorte wie sie durch die Halbtrockenrasenflächen mit den Gebüschen gegeben sind.

Um die wertvollen Trockenrasenflächen zu erhalten, wird das Gebiet im Auftrag der Stiftung beweidet. So wird eine dauerhafte Pflege und Offenhaltung sichergestellt.

Die Grünzer Berge werden wenig durch die Öffentlichkeit genutzt, da nur ein Stichweg von der Landesstraße L 45 in das von Ackerflächen umgebene Gebiet führt. Der mit Platten befestigte Weg durch das Randowtal, der nordwestlich am Gebiet vorbeiführt, kann bewandert werden und vermittelt einen Eindruck von der landschaftlichen Schönheit der Grünzer Berge.

 

 

 

Verändert nach: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): „Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern“, Schwerin, Demmler Verlag 2003, 720 S. – ISBN 978-3-910150-52-2. Mit freundlicher Genehmigung (c) Demmler Verlag

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