NP Insel Usedom

Auf der östlichsten deutschen Ostseeinsel findet man verschiedene Landschaftsformen auf engstem Raum: Seen und Moore, Buchenwälder und Dünenkiefern, naturnahe Binnenküste sowie mächtige Steilufer und Windwatten.

Die Insel Usedom ist die östlichste Insel Mecklenburg-Vorpommerns und liegt in direkter Grenzlage zu Polen.

Ein abwechslungsreiches Landschaftsmosaik ist kennzeichnend für den Naturpark, es gibt sowohl Steilküste als auch Windwatte, naturnahe Binnenküsten von Peenestrom, Stettiner Haff und Achterwasser. Die Insel Usedom ist durch Endmoränen, Stauchendmoränen, Hohlformen von Überlaufgletscherzungen, flachen bis kuppigen Grundmoränen, Sandern, Aufschüttungsosern, Moorniederungen, Seesandebenen stark gegliedert. Ihre Entstehung begann vor mehr als 15.000 Jahren und dauerte viele Jahrtausende. Der östliche Inselteil, in dem sich das Thurbruchbecken mit dem Gothensee und dem Kachliner See befindet, weist besonders stark wechselnde Oberflächenformen auf. Weitere Besonderheiten der Region sind die zahlreichen Seen und Moore, die fast 15 % des Schutzgebietes einnehmen, sowie die Buchenwälder und berühmten Dünenkiefern. Küstenüberflutungsmoore prägen die Uferbereiche der Binnenküste, Verlandungs- und Kesselmoore das Innere der Insel. Mümmelkensee und Swinemoor bilden Beispiele für lebende Hochmoore. Eingelagert in die Endmoränenlandschaft Ostusedoms sind zum Teil relativ saubere Kesselseen wie die Krebsseen und der Wolgastsee.

Aufgrund der landschaftlichen Vielfalt und den Sandstränden an der Ostsee war die Insel Usedom schon immer prädestiniert für den Tourismus und das Badewesen. Als am Ende des 18. Jahrhunderts die gesundheitsfördernde Wirkung von Seebädern entdeckt wurde, entstanden die ersten Seebäder und lockten Touristen aus dem ganzen Land. Auch Landwirtschaft und Fischerei spielten auf Usedom eine große Rolle.

Der Naturpark Insel Usedom ist ein Paradies für Vögel aller Art. Neben dem Kranich am Zerninsee gibt es auch auf der Insel Ruden, die circa zwei Kilometer vor der Nordspitze Usedoms liegt, eine Vielzahl von Vogelarten, zum Beispiel bestandsbedrohte Vögel wie Mittelsäger, Karmingimpel oder Brandgans. Aber auch Kormorane, Silber-, Sturm- und Mantelmöwen, Seeadler und nordische Tauchenten leben hier. Die Insel Usedom zählt zu den vogelreichsten Gebieten Ostdeutschlands. Insgesamt wurden über 280 Arten beobachtet, 150 davon brüten auch hier. Allein 11 Greifvogelarten brüten regelmäßig im Naturpark, darunter der Seeadler, der im Odermündungsgebiet einen Verbreitungsschwerpunkt hat. Besonders während des Vogelzuges wird die Insel von zehntausenden nordischen Gänsen, Enten und Schnepfenvögeln besucht, die der Küstenlinie und dem Urstromtal der Oder folgen. Weißstorch und Graureiher sind ebenfalls charakteristisch. Andere Tiere, die auf der Insel vorkommen, sind etwa der Rotfuchs und die Kreuzotter. Der Fischotter besitzt noch einen gesicherten Bestand. Bei den Amphibien sind zusätzlich Seltenheiten wie Glattnatter und Rotbauchunke hervorzuheben. Die Vegetation des Naturparks besteht hauptsächlich aus Dünen- und Sandtrockenrasengesellschaften mit Sandsegge und Silbergras, Quecke-Nelken-Gesellschaften und Dünenkiefernwald. Auch die Karthäusernelke und die im Greifswalder Bodden seltene Stranddistel kommen hier vor.

Der Zustand des Naturparks ist gut. Die Auswirkungen der letzten Melioration des Thurbruches (1965/69) auf den Wasserhaushalt und die Höhenlage der Mooroberfläche führten aber unter anderem zu einer Wasserspiegelabsenkung des Kachliner Sees. In den Sommermonaten der letzten Jahre sind große Teile des Sees deshalb trockengefallen, so dass das Weiterbestehen des Sees stark gefährdet ist. Die katastrophalen Folgen auf den See und seine Uferzonen als Lebensraum für Fauna und Flora zwingen dazu, kurzfristig Maßnahmen zur Stabilisierung der Seewasserspiegellage durchzuführen. Zudem ist eine Renaturierung von Verlandungs- und Regenmooren wie denen im Naturschutzgebiet Zerninsee-Senke nötig. Das Swinemoor und der Zerninsee wurden durch Absenkung des Wasserstandes in der Vergangenheit ebenfalls stark gestört.

Das Zentrum des Naturparks befindet sich im Bahnhofsgebäude der Insel Usedom. Im Naturpark bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die abwechslungsreiche Küstenlandschaft aktiv kennen zu lernen. Dabei soll eine Zusammenstellung der Wander-, Rad- und Reitrouten und der Sportboothäfen helfen.

 

 

 

 

 

 

 

Untergebiete

In diesem Großschutzgebiet besitzt die Stiftung Eigentumsflächen in folgenden Untergebieten:

 

 

Quelle: http://www.naturpark-usedom.de/

Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV

Mecklenburgstraße 7
19053 Schwerin

Unser Partner:

Unsere Tochter: