Kussow

Die „Kussower Hutung“ nordwestlich von Grevesmühlen ist ein Landschaftszug mit lebhaftem Relief, an dessen Talhängen sowie in den Talsenken sich sowohl Magerstandorte als auch nährstoffreiche Böden mit entsprechend abwechslungsreichen Biotopstrukturen bilden konnten.

Das Projektgebiet Kussow liegt zwischen dem NSG „Moorer Busch“ und dem NSG „Santower See“ nordwestlich von Grevesmühlen und gehört zur Landschaftseinheit „Westmecklenburgisches Hügelland mit Stepenitz und Radegast“. Die Gegend wird auch oft als Kussower Hutung bezeichnet. Der Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern gehören dort zwei Flurstücke.

Die stiftungseigenen Flächen liegen im Bereich der Pommerschen Haupteisrandlage mit einem stark bewegten Relief. Sie zeichnen sich vielfach durch magere Böden aus, es kommen aber auch nährstoffreichere Senken vor.

Die Kussower Hutung ist Teil einer einmaligen und artenreichen Kulturlandschaft in Westmecklenburg. Die vielen verschiedenen Biotopstrukturen sind durch die stark reliefierten Endmoränenzüge bedingt. So bildeten sich Hanglagen, die sich durch magere Standorte auszeichnen und Senkenlagen, in welchen sich Nährstoff ansammeln konnten.

Im Gebiet haben sich unterschiedlichste Pflanzengesellschaften herausgebildet. Dominierend hierbei sind Gesellschaften mit Rot-Straußgras (Agrostis capillaris), Rot-Schwingel (Festuca rubra) und Glatthafer (Arrhenatherum elatius). In den Magerrasen finden sich Schafschwingel (Festuca ovina), das Hunds-Veilchen (Viola canina), der Dreizahn (Danthonia decumbens), Sandstrohblume (Helichrysum arenarium), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Mauerpfeffer (Sedum acre) und Frühlings-Segge (Carex caryophyllea). Nahe den vielen Kleingewässern sind neben Kammmolch (Triturus cristatus), Rotbauchunke (Bombina bombina) und Moorfrosch (Rana arvalis) auch Erdkröte (Bufo bufo) und Ringelnatter (Natrix natrix) beheimatet. Zahlreiche Libellen finden nahe den Feuchtgebüschen und Seggenriedern Habitate. Zudem kann hier der Kranich (Grus grus) beim Brüten beobachtet werden. Auch Vorkommen von Neuntöter (Lanius collurio) und Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) sind belegt.

Um die anthropogenen Magerstandorte und halboffenen Kulturlandschaften zu erhalten, wird seit 2005 eine Beweidung der Flächen mit Rindern (und Schafen) durchgeführt. Durch die Beweidung wird die Ausbreitung von Gebüschen vermieden, da ansonsten sukzessive wieder Wald entstehen würde.

Das Gebiet wird fachlich durch den Regionalverband des NABU sowie vom Landschaftspflegeverband betreut. Da das Gebiet durch die eingezäunten Beweidungsflächen nicht gänzlich zugänglich ist, wurden zwei Infotafeln aufgestellt, die den Besuchern einen Überblick über die Vielfalt der Kussower Hutung vermitteln. Nicht weit von der Kussower Hutung entfernt kann man sich im Freilicht-Museum „Steinzeitdorf Kussow“ über steinzeitliches Leben und Arbeiten informieren.

Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV

Mecklenburgstraße 7
19053 Schwerin

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